OPST Schussköpfe

  • Servus Freunde!


    Hat diese Schußköpfe schon jemand ausprobiert?


    Vor allem stellt sich mir die Frage, ob sie wirklich so universell einsetzbar sind, wie im Netz beworben?


    z.B.: OPST Skagit Head


    Kann ich mit so was tatsächlich noch sinnvoll Nymphen oder trocken fischen?


    Geht so was auch mit einer eher steifen Rute (TCX, Z-Axis, Vector, ...) oder macht das nur mit einem relativ weichen Katapult Sinn?


    Würde mich über Infos sehr freuen!


    L.G.
    Hans

  • Ich hab obige selbst noch nie probiert - die funktionieren aber sicher gut.


    Universell einsetzbar - eher nicht, da man durch die in diesem Fall kurzen Schussköpfe und den recht abrupten Übergang zur dünnen Runningline eben genau diesbezüglich ziemlich eingeschränkt ist...
    Durch das relativ hohe Gewicht auf den kuzen Kopf fliegt das Zeug zwar recht schnell mal raus, allerdings funktionieren auch schlampige Würfe halbwegs, wodurch man seiner Technik nicht unbedingt was gutes tut...


    Ich selbst werfe ganz viel "MicroSpey" (anstelle von MicroSkagit oder MicroScandi) und bevorzuge für sowas einfach eine Triangle Taper Plus (im Fall eine Klasse schwerer) bzw eine Joan Wulff Signature(da ist die Keule etwas kürzer)...


    Hier zB dreimal mit der Triangle Taper: klick klick klick
    Damit kann man perfekt alle Wasserwürfe ausführen und trotzdem überkopf sehr viel Schnur in der Luft halten...



    Die Ruten sind da relativ wurscht - idealst wäre logisch eine Aktion wie eine Zweihand: also steife Spitze und darunter dafür bissl weicher... Bei Deinen Sages musst wahrscheinlich mindetens eine aber eher zwei AFFTA KLassen höher gehen, damit sich die Wasserwürfe richtig gut anfühlen...


    Grüße!

  • Servus Hans


    Ich habe 3 dieser Schußköpfe (200,250 und 300 Grain). Sie sind halt schon sehr extrem (weil kurz) aber in manchen ebensolchen extremen Situationen durchaus nützlich.


    Ich verwende sie wenn ich z.B. nur vom Ufer aus Fliegenfischen darf (oder möchte) und/oder wenn man ohne Rückraum werfen muß und auch eher schwere Köder wie Streamer werfen möchte. Sie sind natürlich alles andere als elegant. Die original Runningline finde ich jetzt nicht soo besonders gut weil sie doch recht viel Memory hat (wie ich zu mindest als eher ahnungsloser Fliegenfischer finde), ich experimentiere da eher noch viel herum und verwende z.B. gleich das Backing als Running oder verwende eine 2er DT als Running oder etc....


    Ein bißchen längere Schußkopfe sind sicher universeller einsetzbar.

  • Servus und danke!


    Noch eine Frage:
    Ist da dann eine saubere Präsentation möglich - habe bei SK oft die Erfahrung gemacht, dass das Vorfach dann eher hinter dem SK nachgezogen wird, als sich schön nach vorne zu strecken...


    Danke für die Stärkung meines Vertrauens in die Triangle Taper Schnüre, die ich sehr liebe und meines Erachtens auch am nächsten an die SK Eingenschaften heran reichen. Bin mit denen auch am Besten bei Wasserwürfen gefahren. Wobei mein Anwendungsbereich - anders als in Deinen Videos - eher bei 20m und mehr läge, als bei wenig Rückwurfraum, aber 5m Bacherln...


    Was ist an der TT Plus anders als an der TT classic? Kenne die noch gar nicht...


    L.G.
    Hans

  • Gerade Schussköpfe sollten in einem gut abgestimmten System eigentlich ein Vorfach bestens strecken - für viele ist das ja der primäre Anwendungsbereich - große/schwere (Hecht, Huchen)Fliegen zu transportieren und trotzdem das Vorfach zu strecken.
    Die Präsentation leidet eher dadurch, dass eine massive Schnur aufs Wasser aufschlägt(ich rede hier von Skagit Setups, Hechtschnüren etc) - wobei ausgefeilte Scandi-Setups trotz wilder Keule aber mit fein auslaufendem Polyleader...


    Die Konzepte vieler SK und der TT sind oft schon recht verschieden: SK haben meist eine sehr hohe Gewichtskonzentration auf kurzer Länge und falls große FLiegen transportiert werden sollen, diese speziell im vorderen Bereich;
    die TT hat ihre größte Dicke und somit höchste Gewichtskonzentration weit hinten (das Fronttaper macht den Großteil der Keule aus und entspricht einem langgezogenen Dreieck) - was den Vorteil hat das ständig die dickere Unterschnur die dünnere Oberschnur streckt und deshalb gehen Rollwürfe und generell Wasserwürfe so gut damit - schwere/voluminöse Fliegen liegen ihr dadurch natürlich nicht so gut...


    Bei 20m Wurfweite - nimmt ein geübter Werfer in der Regel eine möglichst langkeulige Schnur (zB SA Expert Distance, Barrio GT 125...) oder überhaupt eine DT - weil man damit mehr Kontrolle beim Menden und bei speziellen Präsentationswürfen hat. Mit einem Schusskopf der zum Gedankenspiel auf die Länge eines Sbirolinos reduziert wird, kommt man auch so weit(bzw als weniger geübter Werfer viel weiter als mit langer Keule oder DT), verliert aber an Kontrolle und es platscht mehr; man braucht aber je kürzer die Keule oder der SK ist, entsprechend weniger Rückraum...


    TT+ hat ein längeres Reartaper und ist ein bissl schwerer...

  • Servus!


    Danke für Deine ausführliche Einschätzung!


    Ich halte mich an sich auch für einen halbwegs guten Werfer, muss aber sagen, dass ich mit Longbellies nicht so gute Erfahrungen gemacht habe, weil ich finde, dass die vor allem bei einem Überkopfwurf Sinn machen und bei Wasserwürfen einfach zu viel Raum im Rücken benötigen, wenn ich das lange Taper ausnützen will.


    An meinen Revieren ist es aber verdammt oft so, dass man genau diesen Wurfraum eben meistens nicht hat... oder nur an den wenigen wirklich idealen Plätzen, die es an unseren doch meisten von Blockwurf oder anderen Bauten eingekastelten Flüssen nur mehr eher selten gibt.


    Bei schweren Fliegen, wie Huchenstreamern, habe ich das Problem auch nie gehabt, weil die eben selbst eine entsprechende Geschwindigkeit erreichen. Aber gerade bei leichten, unbeschwerten Fliegen, ist mir das oft so passiert, dass der SK das Vorfach einfach hinter sich her zieht...


    Aber vielleicht muss man da auch einfach nur mal auf der Wiese üben...


    Danke!


    L.G.
    Hans

  • @Ernst: Dankeschön :-)


    ja, letztlich muss man sich eh an die Gegebenheiten anpassen...


    Bei Schusskopfsystemen und leichten Fliegen könntest Dich mit den Scandi-Varianten beschäftigen - da gibts schon tolle Geschichten... Ich selbst würd da aber auch wieder die TT, TT+ oder die JWS nehmen - da sind 20m Switch(mit viel Übung sogar Rollwurf) etc mit moderat wenig Rückraum leicht möglich. wennst extrem wenig RR hast, musst eh experimentieren - halte uns im Fall auf dem Laufenden! :-)


    Grüße!