• Begonnen hat alles damit als ich mir in den letzten Monaten öfters mal Mal überlegt habe wie sich den eine Fliegenrute mit SIC Ringen werfen würde und ob das irgendeinen Vorteil gegenüber den konventionellen Aufbauten hätte. Da es sowas (soweit ich weiß) nicht gibt (und das möglicherweise auch aus gutem Grund) war das gleich ein Anlass um mir zu überlegen ob ich nicht bei der Gelegenheit gleich mal versuchen sollte selbst eine zu basteln.


    Was soll ich sagen, das ganze Thema hat sich als recht interessant herausgestellt und ich hatte (meistens) einen Haufen Spaß bei der Sache.

    Da ich mir auch noch einen weiteren Punkt bei meinen Fertigruten überlegt habe ob der so ganz ideal für mich ist konnte ich diesen auch gleich in meine Projekt einfließen lassen, nämlich der Griff. Ich hatte immer den Eindruck das er ein klein wenig zu kurz und auch ein klein wenig zu dünn bei meinen Fertigruten ist. Deshalb habe ich ein paar Muster angefertigt und ein wenig variiert.


    Geworden ist es ein CTS Affinity ONE 9‘ 6# Blank mit Fuji SIC Ringen mit Titan Rahmen. Die Korkscheiben die ich für den Griff verwendet habe konnte ich netterweise über unseren Dryfly Peter beziehen.


    Ich habe den Blank vor und nach dem Aufbau vermessen und er hat sich als Klasse 5-6 herausgestellt.


    Ich habe dann auch noch einen weiteren Aspekt zum Überprüfen eingebaut nämlich wollte ich schaue ob es Sinn macht einen Ring mit einer Hülsenwicklung zu kombinieren. Ich bin deshalb auf dieses Thema gestoßen weil mir oft aufgefallen ist das gerade bei Schlangenringen entweder eine überlange kombinierte Wicklung auf einer Seite des Rings bis zur Hülse gemacht wird oder eine Hülsenwicklung und dann in geringem Abstand noch eine Ringwicklung. Beides finde ich jetzt nicht ganz so schön und deshalb habe ich mit diversen Programmen solange die Variablen herumgeschoben bis zwei Ringe genau an den Hülsen zu liegen gekommen sind.


    Ich habe auf Beschriftung der Rute oder das Bekleben mit Decals bewusst verzichtet weil ich im optischen Bereich eher ein Minimalist bin. Das ich mir dadurch auch noch ein Haufen „Gefahrenpotential“ genommen habe die Rute zu guter Letzt noch zu verschandeln nehme ich dabei gerne mit.


    Beim Spitzenring habe ich einige Varianten an Wicklungen probiert (lang, kurz, ganz kurz, mit und ohne Zierstreifen) und habe mich letztlich für gar keine Wicklung entschieden. Er hat nur einen kleinen Lackring bekommen.


    Wie gesagt betrachte ich die Rute als Experiment, einerseits um ein paar Erfahrungen und Fertigkeiten im Rutenbau zu erlangen (und da ist noch viel zu lernen nötig) und vor allem die angesprochenen technischen Aspekte zu testen.


    Ich bin schon wirklich neugierig wie sie sich fischen wird oder ob sie nur zum an die Wand tackern taugen wird.








  • Gratuliere Ernst! Optisch schaut die Rute sehr gut aus. Bin schon sehr neugierig wie sich die Ringe beim werfen verhalten. Der Griff schaut wirklich sehr schön aus, da beneide ich dich da ich auch in vielen Fällen nicht sehr zufrieden bin mit den Griffen diverser Ruten bin.
    Ich glaube irgendwie, dass da noch einiges kommen wird deinerseits was den Aufbau diverser Ruten betrifft §! Da hast du dann eine super Winter Beschäftigung §$
    Lg Willi

  • Oh schade, dass du uns nicht schon beim Aufbau mitgenommen hast- hätte mich interessiert wie du die Scheiben verarbeitet hast!
    Den Blank habe ich ja auch schon verarbeitet, da gibt es nichts- für mich sieht sie jedenfalls Top aus!
    Kein Unterschied zu einem Pro- Rutenbauer 8)

    LG, Ercan





    „Wissen ist eine der ganz wenigen Ressourcen, die sich vermehrt wenn man sie teilt."

  • @willi


    Beruhigt mich wenn sich ein Könner wie du auch manchmal eine ein wenig andere Griffform wünscht. Du hast recht ist eine sinnvolle Winterbeschäftigung :D und ich hab da schon die eine oder andere Überlegung was ich noch "brauchen" könnte...


    @Ercan


    Das mit dem Vergleich zu einem Pro Rutenbauer nehme ich einmal als nette Geste und lasse es unkommentiert. :)


    Zum Werdegang des Griffs: Da kann ich ja gerne beim nächsten Mal (sofern es eines gibt) Fotos machen aber dabei gibts nix Spektakuläres was du nicht eh kennen dürftest. Da ich ja weder Dreh-noch Drechselbank habe mußte ich auf die einfachste Art arbeiten die du ja sicher aus dem RBF (bilde mir ein deinen Namen gelesen zu haben) oder von YT kennst. Die Scheiben mit wasserfestem Leim bestrichen auf eine Gewindestange spannen, nach dem hart werden mit einer Bohrmaschine drehen und dabei schleifen. Dann mit konischer Reibahle auf Blankdurchmesser genau aufschleifen. Kleben am Blank mit 2k mittelschnell, hab auch mit aufschäumenden PU getestet, ist aber nicht meins und da ich genau gearbeitet habe auch kein Vorteil. Fürs direkt am Blank aufkleben und dort schleifen zu feig und auch nicht das richtige Werkzeug bei der Hand. Hardcore halt :D

  • Servus Ernst


    Glückwunsch zu deiner schönen und mühevollen Arbeit,
    leider ist der Ruten Bau nicht meines.
    Wünsche dir viel Erfolg weiterhin, einen großen Pluspunkt
    hat deine Arbeit noch,der fischlose Winter geht schneller
    vorbei.


    Alles Gute


    Hans

  • Habe auch keine Ahnung vom Ruten bauen und kann daher nur vom optischen sprechen ... und die ist meiner Meinung nach sehr gelungen Ernstl §!


    Bin schon auf Deine ersten Berichte gespannt, wie das Werfen mit den Sic-Ringen ist ....

  • Ja da schau her ! §!


    schaut doch super aus Ernstl ... richtig gut gemacht b-; ... ich bin schon neugierig was du von deinem ersten Einsatz am Wasser mit der selbst aufgebauten CTS zu berichten hast ... wie gewohnt super schöne Korkqualität vom Peter hast verarbeitet


    finde auch super, dass du dich dazu entschieden hast den Griff nach deinen Wünschen anzufertigen ... mir geht es bei den Griffen der Kaufruten auch immer so, dass sie nie zu 100% passen ... bei mir ist vom persönlichen Empfinden der Griff aber immer zu dick und zu lang ... so verschieden können die persönlichen Vorlieben sein ;)

    LG
    Reinhard


    "Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu, und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das."


    Stefan Guttmann