G'fühln .....

  • Angeregt durch den Beitrag über das "Touch Ledgerin" möchte ich eine ebenfalls alte, aber sehr effektive Angelei hervorkramen, wir haben dazu "G'fühln" gesagt.
    Ich hab das sehr häufig und auch sehr erfolgreich auf das winterliche Rotaugenzupfen benützt.
    Leichtere Grundrute, 16er Hauptschnur, Vorfach 0.10 - 0.14, kleines Hakerl (14er - 20er), und ein kleines Madenkörbchen am kurzen Seitenastl. Da gab es damals noch die kleinen Madenkörbchen aus Kunststoff, gerade einmal fingerdick.
    Die mit einer Mischung aus Maden und Semmelbrösel gefüllt, und das Hakerl mit Maden und/oder gequollenen Hanfkörnern gespickt. Die Semmelbrösel hab ich mit dem Kochwasser vom Hanf befeuchtet.
    Auswerfen und die Hauptschnur zwischen die Finger genommen.
    Man spürt damit selbst die feinsten Zupfer.
    Diese Methode hat mir das eine oder andere Backblech voller Rotaugen beschert.


    Lg, Peter

  • Hallo lieber Peter !


    Ja, das kommt auch sehr sehr dem Spürangeln entgegen und kann auch in stehenden und langsam fließenden Gewässern verwendet werden.


    Plötzen sind ein dankbarer Winterfisch.


    Die fingerdicken Madenkörbchen hatte ich auch, die waren aus so einem grünen Plastik mit Löchern drin und bissl Blei am Ende. Geht auch sehr gut wenn man ein Bröslfutter welches sich nicht zusammenpickt, ganz locker reingibt.


    Ich hatte verzweifelt nach solchen Körberln gesucht und dann ein sehr nettes von der Firma Stonfo gefunden. Es ist auch sehr klein, aber eher in der Form eines kleinen Feuerzeuges, und man kann die Öffnungen durch verschieben größer oder kleiner machen. Und es hat genug Eigengewicht sodass ich es nicht zusätzlich beschweren muss und mit der Hardy Avon locker werfe.


    Nur bin ich heute nicht mehr so aktiv, dass ich die Schnur zwischen den Fingern halte (Winterfinger sind auch klamm) und man will auch mal nen Schluck Kaffee aus der Thermos. So hänge ich lieber ein "Hupferl" zwischen die Rutenringe ein ;)

  • Interessant wie diese Methoden benannt werden- praktiziere ich auch gerne am Kanal §!


    Mein Favorit ist mein persönlicher Penner-Style-Fishing :D; Sitzgelegenheit die Abhakmatte; das Gaberl, ein herumliegender Ast; leichte Telerute, ein 5-10gr Durchlaufblei auf der Schnur, zwei Körnderln aus der Dose am Haken.
    Einfach raus pendeln (2-4m), Bügel zu und ein wenig Schnur zwischen die Finger, die andere Hand hält die Rute, deren Spitze ruhig auf meinem Astgaberl liegt. Bewegt sich die Schnur, schlage ich über die Schnur in der Hand an!


    Das ganze muß für einen Außenstehenden sehr merkwürdig aussehen :lach:

    LG, Ercan





    „Wissen ist eine der ganz wenigen Ressourcen, die sich vermehrt wenn man sie teilt."

  • Auch eine sehr schöne Methode, muss ich auch demnächst mal probieren.


    Mal eine andere Frage dazu, weil du geschrieben hast dass du so schon mal ein ganzes Backblech voller Rotaugen hattest, hast du die einfach „gebacken“ oder gibts ein spezielles Rezept? :)

  • Einfach schuppen, ausnehmen, alle paar Millimeter einschneiden (wegen der Gabelgräten), mit Zitronensaft bzw. Essig beträufeln, damit die Gräten weich werden, salzen, pfeffern (muss man nicht), in Semmelbrösel wenden, mit Butterflocken belegen und reins ins Backrohr.
    In der Zwischenzeit das Bier öffnen und ....... :D
    Dann einfach mit Brot und Häuptelsalat und dem vorher schon geöffneten Bier genießen. §$


    Das ist nur eine einfache der vielen möglichen Varianten.


    Lg, Peter

  • Danke für den kleinen Ausflug.
    Meinst du die runden Futterkörbe, leicht grüne Färbung, etwa 6-7cm lang und
    unten so ein trichterförmies Blei dran?
    Zumindest fisch ich auch noch so ein Relikt aus der Zeit vor ungefähr 30 Jahren.
    ;)


    Schönen Gruß

  • Zitat

    Original von centrino90
    Vielen Dank Peter für das Rezept!
    Werd ich mal versuchen, nur Rotaugen gibts bei mir net so viel, vl gehts ja mit Aitl auch. :)


    Gern geschehen.
    Also da muss man schon sagen, dass sich Rotaugen und Aitel im Geschmack und der Fleischkonstistenz dann doch deutlich unterscheiden. Aitel sind im Vergleich zu den Rotaugen irgendwie "letschat".


    Aber natürlich, einen Versuch ist es allemal wert.


    Lg, Peter

  • Ich schließe mich da dem Peter an und glaube, dass Rotauge und Brassen in der Weißfischhierarchie kulinarisch dem Aitel eher überlegen sind.


    Früher, als noch viel mehr Fisch verwertet wurde, da die Kost sowieso einfacher war und Fleisch eher nur ein Sonntagsgericht war, wurde viel mehr verwertet und in einem alten Fischbuch (da_cesa kennt es!) war noch diese witzige und heute wohl nicht ganz im Sinne des Respektes der Kreatur gegenüber korrektem Sprachgebrauch üblich, die Fische nach Speisewert in drei Kategorien einzuteilen: "Edelfisch", "Mittelgut" und "Profanfisch" (was für ein schiacher Ausdruck). Und das Aitel war da eher das Schlusslicht. Ich selber habe Aitel als Kind mal als Fischlaberl gegessen, und geschröpft als STeckerlfisch (wobei Nasen oder Zährten viel besser geeignet gewesen wären, die auch laut der gräßlichen obig gezielten Einteilung als "mittelgut" galten.......)

  • Zitat

    Original von julius.b


    Meinst du die runden Futterkörbe, leicht grüne Färbung, etwa 6-7cm lang und
    unten so ein trichterförmies Blei dran?
    Zumindest fisch ich auch noch so ein Relikt aus der Zeit vor ungefähr 30 Jahren.
    ;)


    Schönen Gruß


    Ja, die meint er bzw. ich natürlich auch weil ich auch damit fischte. Eines war mir noch übriggeblieben, dann kam der Notstand.


    Und ich fand einen sehr guten Ersatz mit dem erwähnten Stonfo-Körbchen. Seit 3 Jahren verwende ich es und es funktioniert 1a .

  • Muss sagen ich hab noch nie Rotaugen gegessen, aber geräuchert (natürlich ab einer gewissen Größe) finde ich Aitel ganz gut.
    Da machen mir die Gräten auch net so viel, weil sie sich schön lösen lassen, vorallem wenn der Fisch vom Räuchern noch warm ist.