elpida - making of...

  • Es hat "ein wenig" gedauert, aber jetzt ist es soweit - die "elpida" wird endlich gebaut.


    Nachdem ein geeignetes Bambusrohr ausgewählt wurde, kommt einmal gröberes Werkzeug zum Einsatz - das Bambusrohr wird gespalten


    Ein wenig Kraftaufwand, und schon zeigt sich der Bambus von seiner besten Seite - keine Stockflecken, kein Schimmel, die Knoten schön hell....
    Auch das Geräusch beim Spalten war perfekt - ich liebe dieses schöne, kraftvolle Knacken - super. Ein Zeichen von perfekter Trocknung und gesunden Kraftfasern


    Jetzt werden die Diaphragmen sauber herausgebrochen, damit das Spleißen etwas leichter geht.


    Und schon zeigt sich ein kleines Manko in Form eines Loches - dieser Bambus hatte anscheinend einmal einen Bewohner...
    Interessant dabei ist, dass von außen keine Beschädigung zu sehen war.


    Hier nochmal etwas größer:

    Das ist jetzt kein wirklicher Beinbruch, aber schade ist es allemal. Bedeutet es doch, dass von diesem nahezu perfekten Bambusrohr mindestens ein Spleiß weniger verwendbar ist. Je nachdem, wie sich das Spleißen darstellt, kann das gleich eine Rute weniger bedeuten. Nun gut, so ist halt das Leben.....


    So, das war einmal ein erster Eindruck vom Bau der "elpida", heute abend geht es weiter......

  • Unglaublich spannend- hatte im Grunde keine Vorstellung wie gestartet wird !


    Über den Bau einer Gespliessten, in dieser Form, findet man so gut wie nichts im Netz!!
    Bin sehr Stolz, dass du den Bau der Elpida dokumentierst und
    und hier das eine oder andere Geheimnis mit uns teilst.


    Vielen Dank 8)

    LG, Ercan





    „Wissen ist eine der ganz wenigen Ressourcen, die sich vermehrt wenn man sie teilt."

  • Sehr schön !!


    der Startschuß ist gefallen ... ich freue mich schon sehr darauf die Entstehung der Rute hier verfolgen zu können


    immer wieder toll anzusehen und sehr interessant wie so ein kleines Kunstwerk entsteht 8)

    LG
    Reinhard


    "Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu, und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das."


    Stefan Guttmann

  • Zitat

    Original von Piscator
    ....Über den Bau einer Gespliessten, in dieser Form, findet man so gut wie nichts im Netz!!
    ....


    Es gibt schon ein wenig, aber das ist auch meistens von mir :D


    Aber Spaß beiseite - wenn ich sehe, dass Interesse besteht, dann lasse ich gerne in meine Werkstatt einblicken.
    Lg, Peter

  • Ein paar Hälften eines Bambusrohres ergeben natürlich noch keine Gespließte - jetzt geht's ans Spleißen.
    Es hat dabei jeder irgendwie seine eigene Technik, ich zeige euch einfach meine.


    wie man es macht ist eigentlich egal, es zählt einzig und allein das Ergebnis: schöne, gleichmäßige Spleiße.
    Es hat lange gedauert, bis ich das Spleißen beherrscht habe.
    Sehr viel Übung ist dafür notwendig.


    Sicher könnt Ihr euch noch an das kleine Loch des Bambusbewohners erinnern?
    Hier sieht man den ganzen Schaden - da ist ganz schnell einmal das ganze Rohr nahezu unbrauchbar. Aber davon später mehr...


    Hoppla - so schnell kann es gehen. Nicht die Bohrlöcher in der Spleißhilfe, sondern mein kleiner Finger :D


    Ist alles gespleißt, müssen die ALLE Reste der Diaphragmen entfernt werden. Vorher - nachher:


    Das bleibt am Ende von einem Bambusrohr übrig: Eine Menge Spleiße, und ein wenig Abfall.
    Und was das Loch des Untermieters betrifft hatte ich wirklich großes Glück: Ich konnte den Teil abschneiden,
    da der Schaden glücklicherweise an einem Blattknoten am dünnen Ende des Bambusrohres war,
    und ich den Teil ohnehin weggeschnitten hätte - die Spleiße blieben lang genug.


    Aufräumen und die Spleiße warten auf die nächsten Bearbeitungsschritte:
    Geraderichten, Knoten verpressen und Aussenschicht schleifen.

    Fortsetzung folgt.....


    P.S: Natürlich sind nicht alle diese Spleiße für die "elpida", aber es hätte auch keinen Sinn gemacht, die Spleiße zu trennnen.

  • So, liebe Leute, weiter gehts mit der "elpida":


    Indem ich die Spleiße nicht aus dem Rohr säge, sondern entlang dem Faserverlauf rauslöse, sind sie natürlich krumm,
    und müssen erst einmal gerade gerichtet werden.
    Auch die Blattknoten werden verpresst.


    Da kommt dann einfach der Heißluftföhn zum Einsatz


    Sieht doch gleich besser aus


    Das Email (die äußere Schutzschicht) muss mühevoll von Hand entfernt werden - eine elendige Arbeit.
    Aber es hilft nichts, es muss trotzdem gemacht werden.
    Auch die Blattknoten müssen einzeln und sorgfältig geschliffen werden.


    Nach einem langen Einsatz des Hobels sieht es tatsächlich schon ein klein wenig nach "elpida" aus :)


    Ich halte Euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden....

  • Servus Peter,


    herzlichen Dank für die Dokumentation der "elpida" ... es ist immer wieder schön mit anzusehen wie so eine Gespließte entsteht und welche mühevollen Arbeitsschritte da dahinter stecken 8)

    LG
    Reinhard


    "Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu, und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das."


    Stefan Guttmann

  • Nun ist also der erste Teil abgeschlossen, die Spleiße sind alle vorgehobelt.
    Hier nochmal alle 12 Stück (es ist eine zweiteilige Rute)


    So gehen sie dann durch den Fadenbinder und anschließend in den Härteofen.


    Aber da muss ich jetzt um ein wenig Geduld bitten, da ich gleich mehrere Ruten auf einmal härten werde, und die müssen erst gehobelt werden.


    Somit bedanke ich mich an dieser Stelle schon einmal für euer Interesse an meinen Basteleien und für eure Geduld,
    so mancher von Euch hat sich ja schon durch viele meiner Beiträge gequält, und hat das Alles schon (mindestens) einmal gesehen :D


    Lg, Peter


    Fortsetzung folgt......