Vienna Jazz Formation - Different

  • Hallo liebe Leute,


    in diesem Beitrag möchte ich ein paar Sätze über die Platte verlieren, die unser lieber Gerhard, alias Lupus, mir vor Monaten geschickt hat, und die er mit seiner Band „Vienna Jazz Formation“, im Jahre 1989 aufgenommen und veröffentlich hat.


    Ich maße mir natürlich keinesfalls an über diese Platte zu urteilen, geschweige denn so etwas wie eine Kritik zu schreiben, dafür reichen meine musikalischen Skills nicht, und auch nicht meine Jazz-Kenntnisse.


    Ich kann höchstens sagen an welche andere Musiker und Platten mir das Gehörte erinnert hat und dass ich mit dieser Platte, die im Übrigen den Namen „Different“ trägt, schon einige Male nach der Arbeit meine Ruhe wieder gefunden habe.


    Was an sich schon, denke zumindest ich, ein Kompliment sein dürfte.


    Auf der Platte befinden sich insgesamt sieben Nummern, vier davon hat der Saxofonist H. Mexner geschrieben, eine der Bassist W. Schmidt und zwei stammen aus der Feder vom Herrn G. Shramke, alias Lupus.


    An dieser Stelle auch meine erste Frage, lieber Lupus: wie bist du auf die Titeln für diese Nummern gekommen, also warum heißen die Stücke „Simmering“ und „Little Town“?


    Ich glaub hier im Forum schon mal gelesen zu haben, wie Du bestimmten Fischarten bestimmte Melodien zuweist, so habe ich mich gefragt warum die Namen dieser Kompositionen so städtisch angehaucht sind, wo der Autor doch so ein passionierter Fischer und Naturliebhaber ist. :-) Wie kommts? :-)


    Wie auch immer, die Melodien dieser beiden Nummern, und somit auch mein erstes Feedback zu dieser Platte, haben mich sofort an eine Platte von Jeff Beck erinnert, konkret trägt diese Platte den Namen „There and Back“.


    Und in den Stücken von H. Meiner habe ich ganz stark Joe Zawinul heraus gehört, sowohl aus der Zeit mit Weather Report, als auch aus der Zeit mit Cannonball Adderley Quintet. Zeitweise finde ich diese Nummern etwas „übersaxophonisiert“, weniger davon wäre, denke ich, mehr.

    Somit aber auch zu weiteren Fragen die sich bei mir ergebenen haben, und falls Du Lust hast darüber ein wenig zu erzählen:


    Wie habt ihr als Band funktioniert und wie habt ihr die Stücke geschrieben?


    Wo hast Du die Inspiration für Deine Stücke gefunden und wie sind sie entstanden?


    Wie hast Du die Zeit im Studio und die Aufnahmen erlebt (frage auch deswegen, weil ich Gitarre spiele und weiß, dass das Aufnehmen eine ganz andere Liga ist als einfach so dahin zu klimmpern)?


    Und ob Du nicht ein wenig über Dein Equipment erzählen magst, ich glaube irgendwo aufgeschnappt zu haben, dass diese Fender Rhodes ziemlich kultige Geräte sein sollen?


    Zum Schluß noch die Entschuldigung von mir, weil ich Dir immer noch keine Fliegen geschickt habe - ich bemühe mich, sie Dir bis zur Saisoneröffnung zukommen zu lassen.


    Und auch Fotos der erwähnten Platten, vl. mag jemand sie nachhören.


    Tight lines liebe Freund und keep on swinging! :-)


    Lieber Lupus, ich freue mich, wenn Du uns ein bisschen mehr über diese Platte erzählst!


    LG

    e.

  • Hallo Emir !


    Ich bin ganz "weg", dass Du so einen tollen Thread über eine meiner früheren musikalischen Aktivitäten aus den 80er Jahren geschrieben hast und so interessante Fragen stellst, die ich sehr gerne beantworte:


    Nun, Deine erste Frage lautet, wie ich zu den Titeln meiner beiden Kompositionen gekommen bin:


    Mein damaliger "Dauerbrenner" mit dem Titel "Simmering" , wie der entstanden ist, steht in meiner Geschichte "Mein Clinch mit den Daubelfischern" Mein Clinch mit den Daubelfischern


    "Little Town mit einem von den Harmonien her leicht spanischem Flair" kommt von einer Fahrt durch Spanien, wo irgendwo im Landesinnersten bei gleißender Sommerhitze plötzlich so eine kleine verwunschene Stadt (oder Dorf) war.....


    Deine Frage, wie ein naturverbundner Mensch zu städtisch angehauchten Titeln kommt: Ich bin ja ein sehr urbaner Mensch ebenfalls und könnte beispielsweise nicht am Land leben. Und Jazz spielt sich einfach eher im urbanen Bereich ab. Dass ich bestimmte Jazzmusiker mit bestimmten Fischen manchmal assoziiere, liegt oft an "Schlüsselerlebnissen" aus der Zeit, als ich Teenager war und viele der Jazz-Legenden, über die ganze Bücher geschrieben oder Filme gemacht wurden, live spielten. Und da ich eben zwei Passionen im Leben hatte, "Jazz" und "Angeln" , ging ich oft am nächsten Tag nach einem Konzert fischen und hatte dann noch die Musik im Kopf.


    Mich freut es sehr, dass Du die Platte sogar mehrmals gehört hast, obwohl Du musikalisch aus einer anderen Richtung kommst.


    Wie wir als Band funktioniert haben......
    Nun, ich war seit den späten 70ern auf der Szene und hatte das Glück, vom legendären genialen österreichischen Jazz-Pianisten Fritz Pauer wertvolle Tipps, Connections und Ermutigungen bekommen zu haben. Aus seinem Mund zu hören bzw. andere hören die mir sagen, der Pauer Fritzl hat gesagt "Du bist sehr talentiert", war schon "wow", und als er mich in der Pause eines Live Konzerts mit sehr prominenten interantional bekannten Musikern wie den amerikanischen Saxophonisten Allen Praskin und "unserem" Meistergitarrist" Karl Ratzer fragte, ob ich "einsteigen" will, war das meine Chance.


    Irgendwann erzählte mir wer von einer neuen Band, die gegründet werden soll, die aber "andere Musik", also einen anderen Jazzstil spiele, und aus Neugierde sagte ich zu. Der Hannes Meixner war schon ein sehr sehr guter. Und er hatte das, was ich nicht hatte: Talent "publicity" zu machen. Mit Radiosendern reden, mit Journalisten reden, Konzerte ausmachen, auch an ganz ungewöhnlichen Orten wie einmal "open air" auf einer Burg und so.....


    Natürlich war er auch sehr Saxophonorientiert, wie Du sagst. Und es kann sein, dass sein damaliger früher Stil noch von anderen Einflüssen geprägt war, aber er fand schon seine eigene "Feder". Heute glaube ich unterrichtet er fast hundertprozentig.

    Mit dem Schlagzeuger Stefan Brodsky habe ich noch regelmäßig in der Zeit vor der Pandemie gespielt, vielleicht wird´s irgendwann wieder etwas....


    Die Zeit im Studio: Sehr sehr interessant und professionell.
    Ich habe mir einfach gedacht. Spiel kurz und bündig, nicht zu viel "bla bla" und es waren drei wunderbare Tage. Viel Konzentration erforderlich, insoferne anders als live, und vor allem sehr sehr kooperativ sein, was der Soundengineer und der Produzent sagen....


    Equipment: Passend zu der doch anderen Musik als das, was ich vorher gewohnt war, gehörte das Fender Rhodes, was ein Kultinstrument war, und Synthisizer der damaligen Zeit wie Yamaha DX7, und Yamaha Masterkeyboard für akustischen Pianosound.


    Heute habe ich zu Hause im schönen Wohnzimmer ein stilvolles Yamaha Digitalpiano, und unten im Parterre habe ich noch ein Masterkeyboard, falls wieder eine Zeit kommt und man proben kann....., das war früher das Wohnzimmer meiner Eltern, heute ist es zum Bügel und Wäschetrocknen, und zum Proben.....8)

  • Hallo Gerhard,


    sehr spannend, danke.


    Erinnere mich nun auch auf den Beitrag über die Daubelnfischern, sehr lustig und fein geschrieben. Da habe ich ja gar mitkommentiert und dort sind wir ja über die Platte "zu sprechen" gekommen.


    Am meisten bin ich gerade darüber fasziniert, dass die Platte an nur drei Tagen aufgenommen wurde. Das erscheint mir schier unglaublich. Aber das spricht für euch, toll, wahnsinn.


    Wir haben im Übrigen im Wohnzimmer auch ein Yamaha Digitalpiano und an der Wand davor hängen nicht nur Familienfotos, sondern in einem Bilderrahmen auch eine, guess what, Lachsfliege! Ein "Black doctor" btw. :-)


    Danke nochmals für Deine Erläuterungen, habe sie mit viel Genuss gelesen.


    LG

    e.

  • Am meisten bin ich gerade darüber fasziniert, dass die Platte an nur drei Tagen aufgenommen wurde. Das erscheint mir schier unglaublich. Aber das spricht für euch, toll, wahnsinn.

    Lieber Emir, danke für die Blumen, aber im Jazz wirst Du kaum Plattenproduktionen finden, die länger dauerten.

    Bis noch in dieses Jahrtausend gab es vis a vis von New York, also über den Hudson River drüber, das weltberühmte Rudy Van Gelder Studio in Englewood Cliffs, und da wurde in den besten Zeiten fast täglich aufgenommen.
    Die Musiker wurden von N.Y. mit einem eigenen Van abgeholt, über die Brücke chauffiert und nahmen die Platte auf, bekamen in der Zeit vor dem elektronischen Bankverkehr ihre "Schecks" und das war´s .
    Und ich rede hier von den Musikern, die Geschichte gemacht haben im Jazz, egal ob Miles Davis, Sonny Rollins, und wie sie alle heißen.

    Also NIEMAND verbrachte mehr als ein paar Stunden im Studio.
    Dazu kam noch, dass der geniale Rudy Van Gelder pro Woche für mindestens 3 verschiedene Labels aufnahm.
    Ein Tag war für "Blue Note" reserviert, einer für "Impulse" und einer für "Prestige" , also da gabs keine 3 Tage für eine Scheibe.
    "Prestige" war der sprichwörtliche "Junkie-Label". Dort wurde gleich schnell schnell aufgenommen, die Musiker bekamen das Geld für ihren "Schuss" und das war´s . Nicht mal Tantiemen. Der Bob Weinstock hat ziemlich viel Geld gemacht und wenn man ihn später darauf ansprach, sagte er "Ja, aber die Platten wurden Kult und es wurden Meilensteine der Musik gemacht".
    Was auch stimmt.

    Aber auch in Europa wird nicht lang gefackelt.

    Das berühmte Studio von Max Bollemann in Monster (NL) , der hat sogar ein Buch drüber geschrieben ("Sounds"), da ist auch nur ganz ganz selten eine Aufnahmesession mehr als 1 Tag.
    Also bei uns waren es dann 2 Tage spielen. Der erste Tag eigentlich eh schon alles, der 2 Tag paar Passagen besser aufnehmen, der 3 Tag war nur noch das mixen, da hätte ich eigentlich gar nicht mehr dabei sein müssen, aber ich hatte mir drei Tage freigenommen.....


    Alle Begriffe hier, die Du vielleicht nicht kennst wie "Rudy Van Gelder", und die Labels Blue Note, Prestige etc. kannst Du in Wikipedia nachlesen. Das sind übrigens alles sehr sehr spannende Geschichten......


    w-)Liebe Freunde, auch wenn Euch dieses Thema nicht so sehr interessiert, weil es nur indirekt mit dem Fischen zu tun hat (ich hab eine Komposition am Ufer des Donaukanals komponiert) die damals auch im Radio war). Ich hoffe auf Euer Wohlwollen beim Lesen, es geh´t halt ausnahmsweise nicht über Kunstköder oder Fliegen;)

  • spannend. Das können wohl nur die profis, dazu zähle ich mich nicht und aus dem eben gennanten grund: aufnahmen würden bei mir eine ewigkeit brauchen. :-)

    Einige namen, die Du erwähnt hast sind für mich schon ein begriff, aber es stimmt, mit gitarristen und poprock kenne ich nich wohl besser aus.

    P.s. ich habe versucht die kollegen mit der erwähnung einer lachsfliege zu animieren, aber es zieht auch nicht scheinbar. :-)


    lg

    e.

  • Es gab ja in den 40er-60er Jahre auch noch keine Möglichkeit, auf einer Spur einen Musiker einen Fehler oder Reed-Quietscher drüber-spielen zu lassen. Deshalb wurde der ganze Take neu eingespielt und nur die Master-Takes wurden veröffentlicht. Die sogenannten Alternate-Takes landeten im Archiv. Da aber wie Du weißt, die Quintessenz des Jazz die solos sind und jeder Musiker eben sein solo beim nächsten Take womöglich anders spielt, wurden solche Alternate-Takes auf Re-issues als Bonus-Tracks veröffentlicht.


    Gitarristen im Jazz spielen meistens eine Gibson, eben eine halbakustische Gitarre. Aber für Rockjazz/Funk geht auch eine e-Gitarre sehr gut. Ich habe ja dann später den Hannes Meixner ersucht, einen Gitarristen dazu zu nehmen und einen Percussionisten, sodass es ein Sextet wurde. Aber dann als ich heiratete, wollte ich nicht mehr so viele Auftritte.
    Musik und Angeln waren immer meine beiden Passionen. Das war so seit der Kindheit und ich habe nie ein anderes Hobby dazugenommen (ok, wegen Mädels kennenlernen besuchte ich ein paar Tanzkurse und einen Tenniskurs, aber das kann ich nicht mit Musizieren oder Fischen vergleichen).


    Ja, Deine Lachsfliege. Hätte vielleicht einige wachrütteln können.

    Naja, das Thema ist wohl für viele von beschränktem Interesse. Vielleicht schreibt der Tschiste und der Reinhard noch was dazu, die haben musikalische Ohren. Mim Tschiste (Christian) hab ich schon paarmal pn´s über Musik ausgetauscht....

  • na ja ... ist schon ein recht spitze Thema, wo nicht all zu viele mitreden können


    ich lese zwar sehr gespannt mit, aber finde selbst auch keinen Einstiegspunkt ... liegt sicher auch daran, dass meine musikalische Heimat am anderen Ende der Skala angesiedelt ist und ich mit Jazz so gut wie gar nix anzufangen weiß ... ich bin ein Kind des Landes das Anfang der 80iger musikalisch sozialisiert wurde ... zu dieser Zeit war die neudeutsche Welle am Anrollen und Falco ist groß geworden ... "The Boss", "Queen" und andere Rock Interpreten aus der Zeit haben auch tiefe Spuren hinterlassen ;)


    ich hab zwar beruflich peripher etwas mit Musikproduktion zu tun, aber da auch eher im technischen Part angesiedelt und nicht im kreativ/künstlerischen Teil ... obwohl ich in meiner Kindheit wie fast jeder angehalten wurde ein Instrument zu erlernen bin ich nie so in den musischen Bereich eingetaucht ... in meinem Fall war es die Klarinette, die eigentlich auch ein typisches Instrument im Jazz sein kann


    wie gesagt ... lese interessiert mit, aber wirklich mitdiskutieren kann ich da leider nicht

    LG
    Reinhard


    "Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu, und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das."


    Stefan Guttmann

  • Vielen Dank lieber Reinhard für Deinen interessanten Beitrag. Gerade das, was Du uns schilderst ist für mich auch extrem interessant. Nun, die frühen 80er Jahre und der Beginn von neudeutsche Welle und Falco ist mir auch noch bestens in Erinnerung. Da war doch soweit ich mich erinnere, die Gruppe "Minisex". Deren ersten Schlagzeuger war ein Schulkollege von mir, der interessanterweise zur selben Zeit wie ich, also als 14,15 jähriger ein Jazzfan war (hauptsächlich Miles Davis).


    Die 80er Jahre waren für mich am Anfang ein bissl eine Zeit der Orientierungslosigkeit: Ich bin in der Zeit der langen Haare und der Hufeisen-Schnurrbärte und des Wiener-Dialekts á la früher Kottan (Mord in der Hartlgasse) aufgewachsen. Meine Heros mit 11-12 Jahren waren Austropop-Sänger wie der steirische Wilfried (den ich später persönlich kennenlernte und einen ganzen Abend miteinander verbrachte und der frühe Peter Cornelius (I leb in aana Wolk´n) .Viele der damaligen standen auch auf Jazz, so der Wilfried, mit dem ich wie gesagt einen ganzen Abend bei Bier und Plattenhören verbracht habe.


    So waren der Anfang der 80er Jahre für mich sowohl gesellschaftlich, modisch, musikalisch ein Kulturschock, wo es mir sehr schwer fiel, mich anzupassen. Auf einmal kurze Haare statt Mähne, La-Coste Shirt und Bundfaltenhose statt indische Hemden und zerissene Glockenjean, kein Bart statt Hufeisenschnautzer oder Vollbart, irgendso ein komisches Collegeboy - Hochdeutsch statt braaaader Weanaa Dialekt, und Neue Deutsche Welle oder New Wave mit was, was komischerweise nicht mehr unserem Schmäh von "damals" entsprach...... was total witzig ist, weil wir 70er Jahre Haudegen nur 7 Jahre älter waren, aber in der Jugend ist das halt ein Unterschied.


    Ich machte mir dann die 80er nur durch was anderes zum Vorteil: Mädels !!!! Denn in den 70ern war es schwer für mich, Mädels zu finden, die mir wirklich Schmetterlinge im Bauch erzeugten, weil die meisten Mädels waren auch so eher bissl Hippie-Typ, und ich schwärmte aber von was mit kurzem Rock, Hi-Heels, schwarzen Strümpfen, Make Up, und das fand man eher bei der 80er Jahre Jugend. So musste ich mich dann sogar ein bissl um-tunen..... und geklappt hat es zumindest für´s Bett und vielleicht paar Monate - 1 Jahr Beziehungen.......


    Ich bin Dir sehr dankbar für Deine Schilderung der Musik und Zeit Deiner Jugend, die meiner Jugendgeneration direkt gefolgt hatte, weil besser hätte ich jetzt nicht in Reminiszenzen gelangen können. Klarinette übrigens: Ja schon im Jazz, aber hauptsächlich im Oldtime-Jazz. Ab Bebop über Free Jazz bis Rockjazz überwiegt als Reed-Instrument das Saxophon ...(Charlie Parker, John Coltrane, Mike Brecker, etc. )

  • mir geht es ähnlich wie dem Reinhard; ich lese sehr interessiert mit,bin überaus fasziniert davon welches Hintergrundwissen unser lieber Gerhard auch zu diesem Thema hat und was er in dieser Szene schon alles erlebt hat.


    mein Zugang zu Musik war immer nur passiv, ein Instrument habe ich nicht gelernt und interessanterweise auch nie angestrebt. Meine erste "Alternative" dazu war der Dual Plattenspieler meines Vaters und wie es sich gehört, hat er die Art meiner Musik gehasst :lach:. Meine Mutter war da erfreulicherweise deutlich entspannter und sie überrascht mich manchmal sogar noch heute wenn sie im Auto mitfährt und irgendwelche Gruppen von damals lässig wiedererkennt.


    mein Vater (damals Donaulandmitglied ^^ ) hatte sogar eine LP die ich genial fand , nähmlich vom Arik Brauer. Die ist bis heute in meiner Spotify Sammlung. Was den Jazz betrifft war ich immer ein Anhänger der leichteren Kost in Form von dem was mal als Smooth oder Lounge Jazz bezeichnet. So Typen wie Bob James, Deodato, Peter White, Earl Klugh, Richard Elliot, etc...

  • So Typen wie Bob James, Deodato, Peter White, Earl Klugh, Richard Elliot, etc...

    Bob James ist schon ein absoluter Meister.
    Er schrieb auch Geschichte in der Zeit des Jazzrock der 70er Jahre mit seinem Hit "Nightcrawler" (ist das nicht englisch für "Tauwurm"). Und total gefallen hat mir auch "El Verano". Ich habe aber auch 2 Scheiben, wo Bob James als Pianist für Chet Baker und Gerry Mulligan (Carnegie Hall 1974) mitspielt und ein ganz toller Pianist auch im straight ahead acoustic jazz ist.

    Und toll war auch sein arrangieren und mitspielen bei einem bombastischen Ereignis 1977, den CBS All Stars in Montreux. Da spielte er Klavier und Keyboards mit allem, was in der Jazzszene Rang und Namen hatte. Und Stan Getz spielte ganz spontan mit ihm das "Night Crawler", ein Highlight der Performance.


    Earl Klugh hat so weit ich weiß, auf einer späteren Miles Davis Platte mitgewirkt, wo er tolle akustische Gitarre mit spanischem Einschlag spielt ("Siesta" heißt das Album).

  • Hallo Gerhard auch ich lese mit kann aber nichts konstruktives zum Thema beitragen! Das einzige mal als ich mit Jazz in Berührung kam und das muss so in den 80ern gewesen sein war als ich bei Art Farmer war und ich in seinem Proberraum Schallschutzplatten verlegt habe :lach:! Mfg. Tony

  • Hallo Gerhard auch ich lese mit kann aber nichts konstruktives zum Thema beitragen! Da einzige mal als ich mit Jazz in Berührung kam und das muss so in den 80ern gewesen sein war als ich bei Art Farmer war und ich in seinem Proberraum Schallschutzplatten verlegt habe :lach:! Mfg. Tony

    Art Farmer ! Ein phantastischer Trompeter, der sein Domizil in Wien hatte, wo er zwischen seinen Auftritten in der ganzen Welt relaxte, und verheiratet war. Immer wenn er in Wien war, spielte er ein paar Tage im Jazzland am Franz Josefs-Kai.

  • LEse auch nur Still mit- Musikalisch bin ich wie ein kleines Rotauge im Hechtteich! Bin froh dass ich "Stille Nacht", "Die Bundeshymne"; "I am from Austria" (letzte Lied grölend bei Apres Ski und Dorffestln) und tanzend den Donauwalzer beherrsche. Dazwischen liegt eine Latte an Liedern von AC/DC, Muse, U2 - dir mir gefallen aber mehr schon auch nicht....ergo nicht geeignet für Inputs zu diesen Thema!

  • Bin froh dass ich "Stille Nacht", "Die Bundeshymne"; "I am from Austria" (letzte Lied grölend bei Apres Ski und Dorffestln) und tanzend den Donauwalzer beherrsche.

    Da sind wir auch froh, dass wir das können, nur.......... den Text gibt´s an der Kassa:lach:

    Unser Weihnachten jetzt vor kurzem:

    Wir haben den Baum hergerichtet, und dann stehen wir vor´m Baum und schauen uns an und sagen "eigentlich müssten wir jetzt ein Weihnachtslied singen, so macht man das, oder ?
    Äh.....ja......

    Und dann sangen wir "Stiiiihille Nacht, Heiiiiiiilige Nacht, mmm hm hmmmm, mmm hm hm...:lach:
    Und als Zugabe "Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, hm hm hm hmmmmm hm hm hm hmm......
    Unsere Textkenntnis der Bundeshymne ist auch "Land der Berge, Land am Strome hmmm hm hmmmm hm hm hmmmm hm.....


    Und als wir mit der Vienna Jazz Formation einmal weniger Auftritte und weniger Geld hatten, sagte unser Boss, der Hannes Meixner, wir müssen auf einer Dorfhochzeit spielen, und da wurde auch grölend gesungen "Sooooo ein Taaaaag, so wunderschööön wie heute....." oder "Ein Proooooosit ein Proooosit, der Gemüüüüüütlich-keit ra-ta-ta-tam-ta-ta, und so einen Auftritt hältst Du "intelektuell" nur mit den Runden Bier aus, die der Veranstalter auf die Bühne stellen lässt.....:lach:


    Und weil man bei Hochzeiten nicht nur instrumental spielen soll (wir spielten je nach Laune "Strangers in the Night" oder "Bergkameraden", musste auch ich unter größter Nötigung vom Bandleader ein Lied singen, den Text lernte ich vorher am Klo oder unter der Dusche auswendig:
    "Du kannst nicht immer 17 sein,
    Liebling das kannst Du nicht,
    Aber das Leben, wird Dir noch geben,
    was es mit 17 Dir verspricht......"


    Ja, als junger Mensch machst Du schnell den Wurschtel für andere, wenn es Geld, Essen und Trinken gibt.....

  • Obwohl ich immer schon gerne Jazz gehört habe (Sidney Bechet, Charly Parker, Duke Ellington,…) - mittlerweile eher Diana Grall, usw … , kann ich zu diesem speziellen Thema nix beitragen.

    Auch habe ich mir vorgenommen, mich nur mehr zu bestimmten Themen zu äussern und auch das nur mehr sehr zurückhaltend.


    Auf Grund der langen Bekanntschaft mit Gerhard (Lupus) nur so viel:
    Selber nur rudimentäre Kenntnisse an der Gitarre besitzend, bewundere ich all jene, die ein oder gar mehrere Instrument(e) beherrschen. Und das gar bis zur Plattenreife - Hut ab!
    Die Verbindung Musik/Fisch - wie des öfteren von Gerhard erwähnt - mag bei mir nicht klappen. Ich könnte nicht einmal sagen, was ich auf der Fahrt zum Fischwasser höre.
    Viel wichtiger ist die Musik in meiner Werkstatt, aber das ist eine andere Geschichte ….

  • Mir gefällt Chet Baker auch recht gut. Ich habe ihn x-Mal live gesehen. Ich finde, dass er in den 70er-80er Jahren viel besser war als zu seiner angeblich "großen Zeit" in den 50ern.