Bleiverbot, warum?

  • Liebe Angelbrueder!


    Leider kann ich zur Zeit wenig zum Frorum beitragen, da ich fischereilich auf dem Trockenen sitze. Trotz allem hat mich ein Thema in den vergangenen Monaten beschäftigt, dieses "EU" Bleiverbot und da ich vom Herzen gluehender Europaer bin, konnte ich mich nicht mit dem Gendanken anfreunden dass die Jungs in Bruessel solche Verordnungen zum Spass machen.


    Der Start der Recherche war eher muehsam mit kaum sinnvollen Ergebnissen - div. Foren - Blei ist nicht wasserloeslich und kann somit nicht in den Nahrungskreislauf kommen usw,.. Aber in einigen Jagdartikeln wurde was ueber Bleivergiftung von Vögeln gesprochen. Hmm also die Suche auf Englisch erweitert - lead poisening birds------und da spuckt google eine ganze Menge aus - der erste Artikel war Fish&Game Alaska verbietet 1987(!) sämtliche Bleimunition auf Wasservögel und Blei fuer die Fischerei, schätzungsweise sterben 3Mio. Wasservögel pro Jahr an einer Bleivergiftung in Nordamerkia. Viele weitere Artikel habe ich ueber das Thema gefunden und jetzt wollte ich das warum wissen.


    Warum sterben aber nun die Vögel am Blei, da konnte ich mich noch wage an die Mittelschule erinnern. Viele Vögel können nicht so einfach verdauen und brauchen Steinchen(Weidekörner) um in ihrem Muskelmagen alles zu zerkleinern - naja man stelle sich 3 Steinchen vor und ein Bleischrott die gegeneinander arbeiten - Blei verliert - und wird so klein zermahlen dass es in den Blutkreislauf kommt.


    Wuerde ich heute noch in einem Verein aktiv sein wuerde ich auf Grundlage meiner Recherche (ob sie nun richtig oder falsch ist) das Verbot von Bleigewichten von bis 30g vorschlagen, ausgenommen von Jigköpfen, weil wenn ein Vogel schon so blöd wäre einen Jigkopf zu fressen wuerde er am Haken im Rachen elendlich verenden, ganz egal ob Blei, Eisen oder Kuper. Zumindest hätte man eine Argumentationslinie fuer das zukuenftige totale Bleiverbot in der Fischerei, was leider schon zu spät ist.


    Alle Angaben ohne Gewähr, aber was denkt ihr darueber?


    lg

    zwi

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  • Danke für deine Recherche und interessanten Ausführungen. Ich selbst stehe da eher gespalten dem Thema gegenüber.


    Zum einen verwende ich für den unteren Gewichtsbereich (10g abwärts) ausschließlich Tungsten Jigs. Warum? Weil einfach die Rückmeldung zum Boden um Klassen besser ist als mit Blei, und weil die Köpfe auch bei gleichem Gewicht kleiner sind.

    Viel kritischer als das "bissl" Blei sehe ich die Gummifische selbst. Auch die anderen Chemikalien und Schadstoffe die in der EU trotz aller Verbote und Sicherheitsvorschriften ins Wasser gelangen - oft durch "unglückliche Umstände".

    Auf der anderen Seite exportieren wir den Müll in arme Länder, die diesen wiederum fachgerecht entsorgen, nämlich genau so wie sie ihn bekommen in die Flüsse zu kippen! Gottseidank weiß man nicht alles, aber der wenige Teil der durchsickert lässt einem schon am Verstand des "intelligentesten Lebewesen" zweifeln....

  • Für mich ist die große Frage ob die Alternativen die am Markt angeboten werden auch wirklich besser sind.


    Nachdem in meinem Review seit heuer auch Blei verboten wurde, habe ich mir Method Feeder Körbe aus Zink besorgt. Jetzt sagt das Netz "Zink gilt als im Allgemeinen nicht wassergefährdend. Hierbei handelt es sich jedoch um elementares Zink. Zinkverbindungen, wie z.B. Zinkarsenat oder Zinkzyanid, können sogar stark wassergefährdend sein."

    Read more: https://www.lenntech.de/pse/wa…-wasser.htm#ixzz72YmQAAaA

    Ob in meinen Körben jetzt reines Zink drinnen ist oder eine dieser Verbindungen oder eine Legierung die vielleicht wieder ganz andere Eigenschaften hat, weiß ich nicht. Ich befürchte, dass die Anbieter die jetzt mit Bleialternativen auf den Markt kommen nicht unbedingt den Umweltschutz als Ziel haben, sondern nur den Markt bedienen wollen.

  • Ich bin nicht unbedingt ein Freund davon, wenn von oben irgendwas aufoktroyiert wird.

    Jeder muss selber denken.

    Ich glaube nicht, ein Bleivergifter zu sein, bei dem bissl Blei was ich verwende. Schrotkörndln zum Z´sammdrücken beim Küü-Fischen. Ein kleines 10er Birndl beim Grundfischen (da ich Coarse Fishing überwiegend in stehenden oder langsamfließenden Gewässern mache), und beim Gummifischl so klein wie möglich, am liebsten wenn es geht ganz ohne.
    Bin kein Hardcore-Fischer, der Mordsgewichte versenken muss.

    Und Spinnfischen tu ich mit Erfolg am liebsten mit alten Ködern aus Blech oder Holz, nicht weil ich ein Ewig-Gestriger bin, sondern weil´s mir taugt und "meinen Fischen" scheinbar auch.....

  • So erst jetzt den Beitrag gesehen. Ich selbst habe kein Gewässer mit Bleiverbot..kann dem aber schon was abgewinnen. Selbst meist mit Tungsten unterwegs. Generell wird zuviel "Müll" produziert inkl. Verpackungen...aber das ist eine andere Geschichte. Ob es für alles einen Ersatz gibt...denke schon...ob es besser wird...keine Ahnung