Spinncombo - Anfängerhilfe

  • Hi Leute,


    ich will ja in den nächsten Monaten wieder mit dem Fischen anfangen und verliere mich so ein bisschen im "Combojungle".

    Und so ein wenig suche ich wohl die "eierlegende Wollmilchsau"


    Das Anforderungsprofil ist folgendes:

    Mein Hausgewässer wird der Neusiedlersee werden, den ich zumindest am Anfang vom Ufer aus befischen möchte. Da ich aber ein paar slowenische Compadres habe, die ziemlich oft und intensiv in Ö, Slo, Ungarn und auch Cro angeln, werd ich mich da sicher das eine oder andere mal verleiten lassen :O


    Ich habe vor hauptsächlich mit GuFi's zu fischen, aber auch Wobbler, Spinner etc. zu testen. Angetan haben es mir diese 4d Baits von Savage gear.


    Zielfische werfen Hauptsächlich Hecht & Zander sein.


    Meine Überlegung ist folgende:

    270cm Rute mit 15-60g Wurfgewicht

    3500er od. 4000er Rolle mit 150m geflochtener und benötigter Füllschnur.


    Habt ihr da Empfehlungen für mich, was Marke, Model, etc. angeht? Preislich sollte sich das Ganze in einem moderaten Segment bewegen, da ich ja noch jede Menge anderes Zeug zur "Erstausstattung" auch brauche...auf YT finden sich viele die meinen um 100-150€ bekommt man eine brauchbare Einsteigercombo, die auch mit etwas Erfahrung noch Freude macht.


    Was sagt ihr grundsätzlich zu einer Combo in den Dimensionen für meine Zwecke?


    Und vielleicht hat ja sogar wer was im Keller liegen, dass er nicht mehr fischt und deshalb verkaufen möchte.


    Ich sag danke im vorraus und freue mich auf eurrn input.


    LG & p-:

  • Ich finde das, was Du schreibst, schon sehr gut.

    270er Rute mit bis 60g WG ist auch das, was ich fische, und zwar seit ich fische (50 Jahre §! ). Rolle wird auch passen und Schnur auch.


    Ich glaube, besonders für einen Anfänger ist es auch wichtig, dass ihm die Rute liegt und er auch sofort spürt, wenn sich am Spinnköder irgendein Pflanzenteil oder Dreck verfangen hat und dass er spürt, ob der Spinnköder richtig läuft und nicht ein Überschlag passiert ist, der womöglich die Fische vergrämt.

    Ich kenne mich mit Marken nicht so aus, weil ich mich direkt auf den Fisch konzentriere und der Stecken, den ich verwende, etwas sozusagen selbstverständliches sein muss, sozusagen das Mittel zum Zweck. Deshalb bin ich auch mit meinem Spinngerät quasi "zusammengewachsen", und Du kannst mir glauben, dass ich in diesen 50 Jahrzehnten ohne Unterbrechung schon einiges an Hechten und Zandern, nicht nur mengenmäßig, sondern auch größenmäßig gefangen habe.

    Viel Erfolg.

    Lupus

  • Servus


    Selbiges Dilemma, sprich welche Spinnrute kaufe ich mir für den Anfang, hatte ich so 2009 bei meinem Wiedereinstieg in die Angelei auch.


    Damals wurde es für die Donau, vom Ufer aus eine 3m Speedmaster 50 bis 100g wurfgewicht und einer 4000er Exage Rolle. Wurde mir damals vom örtlichen Angelgerätehändler meines geringsten Misstrauens so verkauft.


    Damit habe ich viele schöne Stunden am Wasser verbracht, aber keinen Fisch aus der Donau gebracht, harte Schule :D


    Das Spinnen ist aber immer noch so eine Leidenschaft und Hauptthema meiner Angelei, und so wuchs mein Rutenwald so grob durchgezählt 10 Stück, da habe ich aber bestimmt welche vergessen :) in den grammaturen von 1g bis hin zur Welsspinne mit 200 Gramm Wurfgewicht, manche Bereiche kann ich doppelt und 3fach Abdecken....


    Kurz zusammengefasst kann ich sagen, desto teurer desto leichter und wenn du die Kombi den ganzen Tag in der Hand hältst merkst du jedes Gramm,


    Die Eierlegende Wollmilch Sau gibt's nicht und der Tackle Affe Sitzt dir des öfteren im Nacken und flüstert kaufen kaufen kaufen :D


    Wenn Mal was nicht so nach deinem Geschmack ist kannst es ja dann auch über eine online Plattform ohne Bewertungssystem verkaufen, habe ich zb. mit Eingangs erwähnter Exage Rolle gemacht. Die habe ich gegen eine Technium getauscht. Auf meiner Reise Spinnrute habe ich zb eine 3000er FD Exage drauf, da passt sie wieder, meiner Meinung nach....


    Marken gibt's viele und auch unterschiedliche Qualität, kauf was dir gefällt und gut in der Hand liegt, der Rutenwald wird sowieso ständig wachsen...

  • Servas Martin,


    von den grundsätzlichen Überlegungen liegst schon mal nicht ganz falsch ... eine Rute mit 240-270cm, WG 30-60g und dazu eine 3000/4000 Rolle und 0,15 Geflochtene sollten Einstieg schon gelingen lassen


    wenn du die Chance hast die Ruten irgendwo angreifen zu können, dann nutze diese Gelegenheit ... bitte aber schauen, dass du in ein Fachgeschäft gehst ... die Fishermens Partner Lokale sind da grundsätzlich keine schlechte Anlaufstelle


    könnte dir schon auch ein paar Ruten / Rollen empfehlen ... aber ich denke das würde dich jetzt am Anfang ein klein wenig überfordern ... ich bediene mich hauptsächlich im sogenannten JDM Market (Japantackle) und verwende hauptsächlich Rollen der Marke Shimano


    wie Rene schon geschrieben hat, kippt man da sehr leicht rein ... ich habe glaube ich an die 20 Spinn-Combos zuhause ... quasi für jeden WG Bereich / ZIelfisch eine eigene Combo ... einmal in klassischer Stationär-Version und auch an die 8-10 Baitcast-Combos ... bin deshalb kein Maßstab für den Einsteiger ... ausserdem bevorzuge ich persönlich meist kurze Ruten


    um die € 180-200 solltest du aber schon eine gute solide Combo aus Rute/Rollen/Schnur zusammenstellen können ... günstig kaufen ist super ... billig kaufen bereut man meist sehr schnell und man bezahlt dann doppelt ;)


    schau dich auch mal bei den österreichischen Onlinehändler um ... bei den Ruten z.B. die Marken Westin, Sportex, Savage Gear ... und dazu eine 3000/4000 Rolle mit Frontbremse

    LG
    Reinhard


    "Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu, und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das."


    Stefan Guttmann

  • Danke für die Antworten!


    Jetzt weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

    Ich hab schon vor, in ein Geschäft zu gehen um die Rute vorher anfassen zu können, mal schauen was ich in meiner Nähe so finde. Wobei da dann natürlich der Preis auch noch "fair" bleiben muss...wenn ich das gleiche Gerät online um 40% günstiger bekomme, dann werd ich natürlich bestellen.


    Also den Tackleaffen muss ich vorerst noch wegsperren, zuerst brauchts mal eine vernünftige Grundausrüstung.....und dann schauen wir mal :lach:


    Und nach dem Tacklejungle kommt dann der Köderjungle b-;


    LG & Petri


    Wutzi

  • Ist Tackleaffe eigentlich eine Altersfrage ?

    Als ich so bei Mitte 40 oder auch noch 50 war, setzte sich der schon ganz ordentlich in meinen Nacken. Als Teenager war er besonders arg und ich MUSSTE einfach zwei Hardys mit Cardinalrollen haben, egal mit welchen finanziellen Opfern.

    Heute sind Tackles bei mir nur mehr reines Mittel zum Zweck und ich bin froh, mit zwei Schränken für Fischsachen auszukommen. Ein etwas breiterer für Fried- und Raub, und ein höherer schmalerer für Flifi.

  • Also den Tackleaffen muss ich vorerst noch wegsperren, zuerst brauchts mal eine vernünftige Grundausrüstung


    Genau, dies ist der Gipfel der Weisheit.

    Lass Dir nichts einreden, bei Nacht und Kälte am Wasser, wird die Zweckmäßigkeit offenbar.

    Der Preis spielt nur eine nebensächliche Rolle.


    Den Nachtwels auf meinem Avata -mit 2,18m - habe ich mit meiner alten "Quadra Savar" ( eine leichte Welsspinnrute mit 2,70 und 80Gr. Wurfgewicht ) sicher gedrillt. Allerdings bei 4Grad kaltem Wasser nur 20 Minuten. Ein Ring der Rute war sogar nachträglich mit Nagellack befestigt. Da ich immer nur mit Rucksack unterwegs bin, fische ich nur Reisespinnruten, mit max. 70cm Unterteilung.


    Ich fische nur Stecken, welche alle schon älter als 3 Jahre sind, keiner davon hat mehr als 60Euronen gekostet. Dazu alte 4000 Schimano

    Rollen mit 16er oder 14er geflochtener, am liebsten Power Pro. Mehr als 250 Meter Schnur solltest Du aber schon draufhaben, das kann in der Donau entscheidend sein.


    Ich spreche aber nur vom Wels-, Zander- und Hechtfischen. Solltest Du auch oft auf Barsche gezielt fischen ( was ich so gut wie nie mache ) brauchst Du natürlich leichtes Gerät.


    Aber spätesten , nachdem Du die erste teure Rute am rutschigen Steinwurf gemordet hast, wirst Du nachdenklich werden.



    KEINE FÜLLSCHNUR! 250 Meter durchgehende Geflochtene.

  • KEINE FÜLLSCHNUR! 250 Meter durchgehende Geflochtene.

    Das stimmt. Ich werde nie vergessen, wie ich meine erste Multirolle kaufte und mir der Händler, der wohl damals noch nicht so viel Erfahrung mit Geflochtenen hatte, mir ein Peryl drunterwickelte, und nach paarmal Fischen drehte sich die ganze Geflochtene auf der Spule. Na, da war ich sauer.

  • Das stimmt. Ich werde nie vergessen, wie ich meine erste Multirolle kaufte und mir der Händler, der wohl damals noch nicht so viel Erfahrung mit Geflochtenen hatte, mir ein Peryl drunterwickelte, und nach paarmal Fischen drehte sich die ganze Geflochtene auf der Spule. Na, da war ich sauer.

    Servas Gerhard,


    genau das Gegenteil ist da der Fall ;) ... wenn du die meist sehr glatte Geflochtene direkt auf den Spulenkern aufwickelst, kann es schon vorkommen, dass sich das ganze Schnurpaket "als Ganzes" am Spulenkern dreht


    ich habe auf ALLEN meiner Spinnrollen / Baitcastrollen ein paar Meter (5 - 10m) Monofil als "Unterfütterung" drauf um genau das von dir beschriebene Phänomen zu verhindern


    @Martin: dein Hausgewässer ist der Neusiedlersee ... dein Zielfisch ist Hecht/Zander ... du kommst natürlich in 99,9 % aller Fälle mit 150m Geflochtener und entsprechender Unterfütterung mit Mono aus


    du befischt ja kein stark strömendes Gewässer wie die z.B. vom anderen Gerhard angesprochene Donau, wo dir ein Fisch gleich mal 50- 60 m Schnur von der Rolle nimmt, weil er sich in die Strömung stellt ... dort ist es sinnvoll soviel Geflochtene wie möglich auf die Spule zu bringen


    das gesamte Gerät und das verwendete Zubehör sollte zweckmäßig an Zielfisch(e) und Gewässer angepasst sein ... und das ist es nach deiner Aufstellung/Überlegung nach auf jeden Fall :thumbup:


    ... und wenn dir das Spinnfischen taugt wirst du dich vielleicht irgendwann mal auf jeden Zielfisch abgestimmt spezialisieren und ins Detail gehen, oder eben auch nicht ... ist wie mit den Autos ... da muss auch jeder für sich selbst entscheiden wieviel er investieren will bzw. kann ... natürlich tut es ein Dacia oder Kia auch ... fährt ja nur von A nach B ... in einem Auto der gehobeneren Kategorie fährt man auch nur von A nach B ... ABER man macht das meist angenehmer, mit mehr Komfort, schneller, geiler, ... oder was auch immer ;)

    LG
    Reinhard


    "Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu, und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das."


    Stefan Guttmann

  • Hoi die Runde,

    ... ich habe auf ALLEN meiner Spinnrollen / Baitcastrollen ein paar Meter (5 - 10m) Monofil als "Unterfütterung" drauf um genau das von dir beschriebene Phänomen zu verhindern ...

    So mach' ich das auch.


    Hatte bei einem Angelkollegen mal als Alternative beidseitiges Klebeband am Spulenkern gesehen, dort direkt d'rauf das Geflecht. Funkt vermutlich auch, für mich ist's aber nix, ich vertraue in dem Fall lieber meinen Knotenkünsten als irgendwelchen Klebern, bisschen Paranoia gehört dazu ;)


    Bei Baitcastern kann man auch die Schnur durch die Bohrungen am Spulenkern (sofern vorhanden) fixieren/knoten, da dreht sich dann auch nix mehr.


    Liebe Grüße,

    Christian

  • na dann oute ich mich als Fan des dünnen doppelseitigen Klebebandes am Spulenkern :D


    Knoten klar, aber mit dem Klebeband (0,4mm stärke), verrutscht da garantiert nix und die Löcher im Spulenkern von Baitcastern beschädigen, meiner Meinung nach, die Schnur wenn da Kraft drauf kommt...

  • @Nachtpirscher:


    Danke für deinen input zum Tackleaffen! Natürlich möchte ich schon das richtige "Zeugl" für den entsprechenden Zweck haben, da gehts mir aber auch in anderen Lebensbereichen um Zweckmäßigkeit und Qualität und nicht um Marken.


    @Reinhard:


    Ja beim Auto bin ich auch eher der "Zweckmäßige" mit etwas Gemütlichkeit....aktuell ein älterer Seat Leon....allerdings mit Vollausstattung ^^


    Ich gehe schon davon aus, dass ich mein "Zeugl" nach und nach auch an diverse Gewässertypen anpassen werde, je nach dem was sich alles ergibt. Vor allem bin ich schon gespannt, auf die Gewässer in H, Slo und Cro die meine slowenischen Kumpel befischen.


    Mal schauen, evtl. lass ich mir 200m geflochtene mit etwas weniger Füllschnur aufspulen, dann bin ich etwas flexibler...wobei ich stark fließende Gewässer anfangs eh meiden werde.


    LG Wutzi