Hallo Freunde!
WAS ES NICHT ALLES GIBT!
An der Teichl fischte ich eines schönen Sonntags geruhsam vor mich hin, als mich Musik aufschreckte. Von flussabwärts beschallte mich das Mittagskonzert von Ö1 in einer Lautstärke, die ein körperliches Fühlen der Bässe möglich machte.
Aha, Sonntagsausflügler dachte ich mir, aber wie kommen die an diese exponierte Stelle, die kann man nur watend erreichen? Meine Neugier war geweckt und so machte ich mich auf die Suche nach dem Sonntagsstörenfried.
Was soll ich Euch sagen, da stand ein Kollege am Auslauf eines Gumpens, präsentierte seine Trockenfliegen, während unterdessen auf einem großen Stein sein Kassettenradio klassische Musik in ohrenbetäubender Lautstärke verbreitete.
Meine Kontrollrechte an diesem Wasser, brachten uns ins Gespräch und so erzählte er mir, dass auf Grund langjähriger Erfahrung, er dieses so praktiziere.
Er habe festgestellt, dass Musik einen direkten Einfluss auf das Steigeverhalten der Forellen und Äschen habe.
Bei Mozart, Haydn und Vivaldi stiegen die Forellen wie verrückt, dagegen bevorzugten die empfindlicheren Äschen Verdi und Donizetti. Brahms bringe Irritationen, sodass meist ein Kurzsteigen die Folge wäre und bei Wagner ginge alles auf Tauchstation.
Das Forellenquintettvon Schubert brächte sie wieder nach oben und deshalb führe er es auf Kassette immer mit sich.
Er persönlich würde ja Ravel bevorzugen, aber die Forellen seien eben konservativ und hätten eine Vorliebe für Prokofieff. Sein schwärzester Tag sei gewesen, als plötzlich in einem sensationellen Maifliegenschlupf, der Sender sich verstellte und die Rolling Stones loslegten, im Umkreis von mehreren Kilometern war kein Fisch mehr aktiv.
Was es nicht alles gibt meint
Euer RC