Free-Rig und Slide-Rig

  • Servus Leute,


    was die Matchangler in der Friedfischangelei sind, das sind die Barschangler in der Spinnfischerei ... sie sind TÜFTLER und FREAKS ... es wird getestet, herumgepfriemelt, probiert, sinniert um auch noch das letzte Quäntchen Effektivität, Attraktivität oder was immer man sich erwartet aus den verwendeten Montagen rauszuholen ;)


    ich möchte euch heute wieder mal zwei Finesse-Rigs aus der Barschangelei vorstellen ... teilweise werden die etwas älteren Angler sicher eine Montage oder eine Abwandlung davon aus ihren Angelanfängen wieder erkennen ... nur eben unter einem neuen Namen


    beginnen wir mit dem sogenannten "Free-Rig" ... dieses Rig ist eigentlich eine Abwandlung eines "lautlosen" T-Rigs oder im "Renn-Englisch" auch "Silent T-Rig" genannt ^^ ... die älteren Angler würden ganz einfach "Laufbleimontage" dazu sagen §$


    man braucht dazu Vorfachmaterial nach Wahl, einen (Offset)Haken, einen (Gummi)Köder, eine Gummiperle, einen kleinen Snap und ein Birnenblei mit einer Grammatur nach Wahl (hier am Foto 10g)



    auf das Vorfachmaterial wird zuerst das Birnenblei und danach die Gummiperle aufgefädelt ... danach wird der Snap angeknüpft ... der (Gummi)Köder nach Wahl wird am (OffSet)Haken montiert und in den Snap eingehängt ... fertig ist das Free-Rig



    gefischt wird es wie das T-Rig ... es soll den Vorteil haben, dass es etwas schneller zu Boden sinkt und das das Vorfachmaterial durch die geringere Auflagefläche der Öse vom Birnenblei weniger leidet wie beim klassischen Bulletweight (Patronenblei) des T-Rig


    als nächstes will ich euch noch das sogenannte "Slide-Rig" vorstellen ... oder besser gesagt meine persönliche Interpretation davon ... das "Slide-Rig" ist ähnlich aufgebaut wie das eh bekannte C-Rig (Carolina-Rig) ... einziger Unterschied ist, dass das Blei an einem Seitenarm montiert ist ... quasi eine frei schwebende Laufbleimontage mit Seitenastl (Seitenarm) ;)


    für meine Interpretation des "Slide-Rig" braucht man Vorfachmaterial nach Wahl, (OffSet)Haken, (Gummi)Köder nach Wahl, eine etwas größere Gummiperle, 2 kleine Miniwirbel, 3 kleine Snaps und Birnenblei mit Grammatur nach Wahl



    man schneidet sich für das Vorfach nach Belieben ein Stück vom Vorfachmaterial runter ... ich verwende meist so um die 55cm (ergibt dann ein ca. 50cm Vorfach ... an das abgelängte Vorfachmaterial bindet man einen Snap und einen der beiden Miniwirbel ... das ist das Vorfach an dem der (Gummi)Köder den wir wie gewohnt auf dem (OffSet)Haken montiert haben eingehängt wird


    als nächstes schneiden wir uns ein ca. 25cm Stück des Vorfachmaterials runter und binden an jedem Ende einen kleinen Snap an ... das ist der Seitenarm an dem dann das Birnenblei eingehängt wird


    dann schneiden wir uns nochmal ca. 80cm Vorfachmaterial runter und verbinden eine Seite mit unserer (geflochtenen)Hauptschnur ... dann fädeln wir auf das angeknüpfte 80cm Vorfachmaterial zuerst den zweiten Miniwirbel und dann die etwas größere Gummiperle auf und knüpfen das Ganze dann an den Miniwirbel des Vorfaches an dem schon unser (Gummi)Köder hängt ... als letzten Schritt hängen wir den Seitenarm an dem schon unser Birnenblei hängt mit dem zweiten Snap in den auf der Schnur frei laufenden Miniwirbel ein ... fertig ist meine Interpretation des "Slide-Rig" ... schaut dann so aus ... gefischt wird es wie das klassische C-Rig



    je nach Gegebenheiten und gewünschte Wurfweite kann man dann das Birnenblei von der Grammatur ganz einfach auswechseln ...



    viele werden sich jetzt fragen warum hat er den zweiten Snap am Seitenarm montiert und nicht gleich direkt an den auf der Schnur frei laufenden Miniwirbel montiert? ... würde genauso funktionieren .... ich habe mich für den zweiten Snap entschieden weil ich am Wasser eine "faule S**" bin ... wenn ich auf die Idee komme anstelle des "Slide-Rig" mal kurz mit einer Chebu-Montage oder ein NED-Rig zu probieren hänge ich den Snap vom freilaufenden Miniwirbel einfach aus und kann ohne großartig herumzuknüpfen schnell zwischen den verschiedenen Rigs hin und her wechseln ... im Winter bei kalten und klammen Fingern super komfortabel ... denn nur ein Köder der auch im Wasser ist kann auch Fisch fangen ... wo wir wieder bei TÜFTLER bzw. FREAK wären :lach::O



    ich hoffe ich konnte euch wieder ein klein wenig unterhalten und/oder inspirieren auch etwas in eurer Fischerei zu experimentieren :thumbup:

    LG
    Reinhard


    "Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu, und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das."


    Stefan Guttmann

  • Sehr fein Reinhard! Danke für's vorstellen!

    Von wem hast dir denn das Slide Rig abgeschaut 8o:S

    das Slide-Rig wurde bei einem gewissen Barschangler der Kremser Gefielde und im Forum des Berliner Barschpapst gesehen ;)b-;

    LG
    Reinhard


    "Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu, und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das."


    Stefan Guttmann

  • muss dich enttäuschen, funktioniert leider nimmer, aber vielleicht irgendwann mal wieder :)


    Der Barschpapst aus Berlin fischt das auch? hast du einen Link dazu? Kenne es nämlich nur von einem Fox Rage Teamangler, der fischt es so wie du es nachgemacht hast, ich hab es aber aufgrund von Verwicklungen genau umgekehrt gefischt....

  • muss dich enttäuschen, funktioniert leider nimmer, aber vielleicht irgendwann mal wieder :)


    Der Barschpapst aus Berlin fischt das auch? hast du einen Link dazu? Kenne es nämlich nur von einem Fox Rage Teamangler, der fischt es so wie du es nachgemacht hast, ich hab es aber aufgrund von Verwicklungen genau umgekehrt gefischt....


    nein ... da hast mich falsch verstanden ... nicht der Barschpapst selbst fischt es ... ich hab es in seinem Forum gesehen ... war ein Video (eh von dem Fox Rage Teamer) das dann dort diskutiert wurde


    Slide-Rig


    ich will es hauptsächlich dazu einsetzen um beim Barschzuppeln weiter raus zu kommen als mit dem 14g C-Rig ... zweites geplantes Einsatzgebiet ist das Zanderzupfen im Donaustrom ... mit 30/40g Blei fliegt das Teil auf die andere Seite und es besteht die Chance in der Strömung doch länger Bodenkontakt zu haben als mit normaler Jigmontage ... bei dem Einsatzgebiet natürlich vom Vorfachmaterial dementsprechend dimensioniert und wie immer auch mit der Vorfachlänge und Seitenarmlänge experimentieren

    LG
    Reinhard


    "Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu, und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das."


    Stefan Guttmann

  • Danke Reinhard für die Rig-Vorstellungen...die "schwere" Variante mal in der Donau auszuprobieren um in der Hauptströmung Bodenkontakt zu bekommen/halten werde ich auch mal probieren - bisher hab ich da nur Jigköpfe versenkt zwischen diversen Steinen..eventuell ist das eine gscheitere Herangehensweise ;)