Hallo Leute,
zu Beginn des Sommers hat es eine Hochzeitsfeierlichkeit im kleinen Rahmen gegeben.
Schaut man sich das Brautpaar an, so wäre schon mindestens die Silberhochzeit, wenn nicht schon weit mehr möglich.
Aber gut Ding braucht Weile und so haben sich die beiden halt gerade erst zusammengetan.
Nichts desto trotz ein harmonisches Paar.
Die Rede ist von einer alten Bambusrute aus den 60erjahren des vergangenen Jahrhunderts und einer Rolle, die mindestens aus den 80ern des letzten Jahrhunderts stammt. Also beide mindestens über 30 Jahre alt.
Bei der Rute handelt es sich um eine japanische Argus Arai. Die Besonderheit dabei ist, dass man auf das Griffstück 2 Ruten aufbauen kann – je nach dem auf welcher Seite man die jeweiligen Rutenelemente steckt. Steckt man auf der Seite des Schraubrollenhalters erhält man eine 4-teilige kurze Spinnrute, steckt man auf der Seite des Korkgriffes, bekommt man eine 6-teilige Fliegenrute der Klasse #5 (es sind jeweils unterschiedliche Elemente).
Die Rolle ist eine Abu Diplomat 156 in ausgesprochen gutem Zustand, wenn nicht sogar ungefischt.
Ein paar Tage nach der Hochzeit ging es ans Wasser mit dem Päärchen (als Fliegenrute und mit Trockenen bestückt).
Ich bin jetzt nicht gerade DER Werfer und war doch einigermaßen von der Gutmütigkeit der Rute überrascht.
Das Werfen klappte von Anfang an recht gut und auch mit der Langsamkeit einer Gesplissten komme ich eh recht gut zurecht. Einziger wirklicher Nachteil ist die wirklich starke Kopflastigkeit, da sich ja nicht weniger als 5(!) metallene Steckverbindungen entlang des Blanks befinden.
Aber als Handwerker ist man Werkzeug gewohnt und so fällt dieser Umstand nach einer kurzen Gewöhnungsphase nicht weiter auf.
Wirklich tolle Fliegenfischerei, die mich noch viel mehr mit den Elementen verbindet.
Ganz unerwartet gab es von einem guten Freund noch ein wunderschönes Hochzeitsgeschenk. Ein brandneuer Weidenkorb wird mich und das illustre Päärchen fortan ans Wasser begleiten.
Das neue alte Gespann hat mich seither mehrmals an einen Nebenfluss der Bregenzerach - die Weißach - begleitet und
es macht wirklich Freude.
Zuletzt hab ich mir einen eher schwierigen Abschnitt ausgesucht, einerseits weil der Zugang einen längeren Marsch durchs (Tobel)Gelände mit Kletterpassage beinhaltet und
weil das Flussbett selbst streckenweise auch gute Geländegängigkeit und Kraxxeleienun voraussetzt.
Dafür fischt man in dem Abschnitt i.d.R. immer alleine.
Überwiegend fische ich mittlerweile die Trockene, außer in den schnellen Rauschen, da bin ich dann doch auf ein Nympherl gewechselt.
Neben einigen Regenbogenforellen zwischen Mitte 20 bis Ende 30 cm konnte auch einen wirklich überraschenden Beifang landen.
Strömer hatte ich am Fliegengerät nicht erwartet und auch die Größe ist für einen Strömer schon ganz gut.
Neuer Strömer-PB
Schönen Gruß